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Die Kommandeursburg

Die Kommandeursburg am Neffelbach


Die Kommandeursburg

Die heutige Kommandeursburg wurde im Jahre 1602 am Ortseingang von Blatzheim vom Deutschen Ritterorden als Landsitz des Komturs des Kölner Deutschordenshauses - Kommende Jungenbiesen - erbaut.

Als Erbauer der Burg gilt der Deutschordensritter Heinrich von Reuschenberg, dessen Grabmal ( 30. März 1603) sich in der Kölner Karmeliterkirche befand und heute im Historischen Museum der Stadt Köln zu sehen ist.

Die Kommandeursburg ist eine fast quadratische Anlage aus Backstein, die von zwei Ecktürmen mit barocken Schieferhauben flankiert wird und ehemals von breiten Weihern umzogen wurde. Über dem einfachen rundbogigen Toreingang hängt das Wappen des Erbauers, Heinrich von Reuschenberg, mit der Inschrift "Gott allein die Ehr, Anno 1602".

Die Kommandeursburg Eine alte Ansicht der Burg, die im wesentlichen mit der heutigen Gestalt übereinstimmt, findet sich als Eckbild auf einer Flurkarte des 17. Jahrhunderts. "Teutschen ordensburgh" lautet die Unterschrift der Abbildung.

In den letzten Jahrzehnten des 16. Jahrhunderts hat Heinrich von Reuschenberg die letzte Kommende des Deutschen Ritterordens im Rheinland in Köln neben dem Karmeliterkloster gegründet. Das Wort "Kommende" bezeichnet eine Verwaltungseinheit, in der wirtschaftliche und vor allem landwirtschaftliche, wehrtechnische, spirituelle und hospitalitäre Aufgaben zusammengefasst waren.

Der Komtur der Kommende hat sich zeitweise, zumeist wohl im Sommer auf dem Landsitz in Blatzheim aufgehalten. Der letzte Komtur von Jungenbiesen war Graf Joseph von Schaesberg, der 1794 die Kommende in Köln erhalten hatte.

Als die französischen Revolutionsheere 1794-1802 die linke Rheinseite in Besitz nahmen, musste Joseph von Schaesberg Köln verlassen und zog sich auf die Kommandeursburg in Blatzheim zurück. Hier starb er 1812. Er war der letzte Deutschordensritter in Blatzheim.

Durch Edikt Napoleons war der Deutsche Ritterorden 1809 aufgehoben worden. Aber schon 1802 wurden beide Besitzungen in Köln und Blatzheim als geistliche Besitzungen säkularisiert.

Die Kommandeursburg gelangte als Dotation Napoleons an den französischen General George Mouton und ist später in deutschen Besitz übergegangen. Sie wurde als landwirtschaftlicher Hof weiter geführt.

Auch heute befindet sich die Kommandeursburg in Privatbesitz und kann für Hochzeiten oder andere Feiern gemietet werden.

Quelle: "Die Kommandeursburg in Blatzheim" von Hans Elmar Onnau, Kerpener Heimatblätter, März 1969.

Weitere Informationen zur Kommandeursburg findet man auf der Homepage www.kommandeursburg.de