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Die jährliche Jugendfahrt in den Sommerferien bot auch in diesem Jahr wieder einen Höhepunkt nach dem anderen. Zwar gab es diesmal kein supertolles Sommerwetter, aber zu klagen brauchen wir nicht, denn gleich am 1. Tag holten sich viele einen Sonnenbrand und Regen war äußerst selten.

Bob fahren, Rafting, Canyoning, Freizeitbad und Bergwanderung waren die Höhepunkte der einwöchigen Ferienfahrt des Pfarrgemeinderates St. Kunibert für Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren.

Ziel war in diesem Jahr das Europadorf Westendorf im österreichischen Tirol zwischen Wörgl und Kitzbühel. Dort waren wir nach 2003 erneut im Heisenhof im Ortsteil Moosen zu Gast bei Familie Riedmann, die mit im Haus wohnte. Unser Haus lag nur 5 Minuten vom Bahnhof entfernt, so dass wir stündlich Anschluss nach Kitzbühel oder Wörgl und Innsbruck hatten. Zum Ortszentrum waren es etwa 20-Geh-Minuten, ebenso zum Badesee in Brixen. Aus Zeitgründen haben wir es aber nicht geschafft, dort hinzugehen. Und als wir vielleicht Zeit hatten, war es nicht heiß genug.

Für den täglichen Bedarf war in Westendorf alles vorhanden: Lebensmittelmarkt, Apotheke, Arzt, den wir zum Glück in diesem Jahr nicht brauchten, Bank, Post und ein Schlecker, wo insbesondere die weiblichen Teilnehmer ihre Utensilien auffrischen konnten. Der ALDI, der in Österreich Hofer heißt, war auch in unmittelbarer Nähe vorhanden.

Unser Ferienhaus war so groß, dass wir mit unseren 29 Teilnehmern längst nicht alle Zimmer belegen mussten. Während die Damen im Neubau im Erdgeschoss die 3-5-Bett-Komfortzimmer mit eigenem WC und eigener Dusche bekamen, mussten sich die Junge mit den "normalen" 4-6-Bett-Zimmern im Obergeschoss begnügen. Toiletten und Duschen waren ausreichend auf dem Flur vorhanden. Die Küche war als perfekte Hotelküche eingerichtet, wo es an nichts fehlte, höchsten an unseren Kochkünsten. Zwei Aufenthaltsräume, eine Terrasse und ein großes Außengelände mit Volleyballnetz und vielen Spielgeräten von der Schaukel bis zum Trampolin konnten genutzt werden. Ein Kicker, zwei Tischtennisplatte und sogar ein Billardraum standen - zumindest zu Beginn noch - zur Verfügung. Langeweile konnte somit nie aufkommen. Die Zeit verging mal wieder viel zu schnell.

Morgens ließen wir uns ein leckeres Frühstücks-Buffet mit frischen Brötchen, verschiedenen Wurst- und Käsesorten, Marmeladen, mit Müslis und Cornflakes und vieles mehr schmecken. Für mittags konnte sich jeder ein Lunchpaket mit Brötchen, Bifis, Müsliriegeln, Frikadellen, Fleischwurst- und Käsestücken sowie Obst, Gemüse und Getränken zusammenstellen. Am Abend wurde dann mehr oder weniger aufwändig gekocht. Mehr oder weniger freiwillig musste jeder mindestens zweimal Ordnungsdienst in der Küche machen, was gut geklappt hat.

Tagsüber waren wir immer unterwegs, sogar am so genannten "freien Tag". Am Abend wurde draußen gespielt, drinnen Tabu oder ähnliches gespielt und gegen Ende brach bei vielen die von den Betreuern eingeschleppte Puzzle-Leidenschaft aus. In den Zimmern wurde viel gequatscht und viel Quatsch gemacht und ab und zu auch überflüssiger Unsinn, der auch schon mal zu einer Strafpredigt führte.

Um 23.30 Uhr - wenn es Grund zu Beschwerden gab sogar um 22.30 Uhr - wurde (musste) pünktlich das eigene Zimmer und das eigene Bett aufgesucht (werden), um Nachtruhe einkehren zu lassen, was dann auch relativ schnell geschafft war.

Am Samstagmorgen standen bereits alle gegen 7.15 Uhr am Bahnhof Horrem. Mit dem Zug ging es zunächst nach Köln und von dort mit dem ICE über München nach Wörgl. Die Zugfahrt verlief reibungslos, nur eine Brille ging entzwei. Pünktlich erreichte die Gruppe um 15.50 den Bahnhof in Westendorf, wo Bea und Klaus die Gruppe erwartete. Beide waren mit einem Kleinbus und Proviant sowie die Bettwäsche der Teilnehmer bereits um 4.00 Uhr Richtung Österreich gestartet und ohne Stau angekommen, um die restlichen Einkäufe zu erledigen. Nach etwa 5 Minuten Fußmarsch hatten wir vom Bahnhof aus den Heisenhof erreicht, dabei konnte man schon erkennen, dass es hier häufig bergauf geht.

Ohne Probleme erfolgten die Zimmerbelegung und anschließend die erste Erkundigung der Umgebung und besonders der Spielgeräte im großen Garten. Am Abend standen Hotdogs sowie Salat, Brot, Wurst und Käse auf dem Tisch. Anschließend ging es zu Fuß nach Westendorf, um erstmals den Ort kennen zu lernen.

Am Sonntag strahlte die Sonne bei 25 Grad. Das ideale Wetter für eine Bergwanderung. Nach dem Frühstück um 8.30 Uhr starteten wir vom Haus aus zur Hohen Salve. Ziel war der Filzalmsee auf etwa 1.800 Metern Höhe. Steil ging es bergauf, zunächst noch auf asphaltierten Wegen, dann auf rutschigen, schmalen Wegen, wo auch die Kühe ihre Spuren hinterlassen hatten; vorbei an steilen Abgründen und an einer erfrischenden Quelle. Nach etwa zweieinhalb Stunden waren die Strapazen überstanden und der Bergsee sorgte für Abkühlung. Besonders beliebt war auch das Schlammbecken neben dem See. Die Sonne sorgte dafür, dass am Abend viele über den ersten Sonnenbrand klagten. Bergab war es einfacher. Mit der Seilbahn erreichten wie die Talstation bei Brixen und von dort waren es nur noch etwa zwei Kilometer zum Haus, das wir zu Kaffeezeit erreichten, um uns mit Kuchen zu stärken. Duschen, ausruhen, spielen und vieles mehr stand bis zum Abendessen auf dem Programm. Diesmal gab es Spaghetti-Bolognese.

Die erste Hiobs-Botschaft gab es dann kurz vor dem Essen. Beim Tischtennis-Spielen war jemand unglücklich auf die Tischtennisplatte gefallen, so dass die Platte zu Bruch ging. Als der Schaden begutachtet wurde, stellte sich heraus, dass auch die zweite Platte zerstört war. Die genaue Ursache blieb letztlich ungeklärt. Beide waren nicht mehr zu reparieren. Als der "Schock" noch nicht ganz verkraftet war, kam dann die nächste "Beichte". Im Billardtisch hatten sich die Kugeln verfangen, so dass er nicht mehr zu benutzen war. In mühsamer, mehr als einstündiger Kleinarbeit gelang es aber den geschickten Betreuerinnen, das Problem zu lösen. Das Missgeschick mit den Tischtennisplatten nahm der Hausvater gelassen auf, da es nicht mehr die Neuesten waren und offensichtlich auch schon vorher Schäden vorhanden waren.

Leider wurde eine Teilnehmerin bereits heute wieder abgeholt. Das Heimweh war unerklärlicherweise zu stark. Nach der anstrengenden Bergwanderung hieß es dann schon um 22.30: "Ab ins Bett."

Am Montag standen die frischen Brötchen bereits um 7.30 Uhr auf dem Tisch. Bei strahlendem Sonnenschein und 25 Grad ging es um 9.00 Uhr mit dem Zug nach Innsbruck. Zunächst war dort "Shopping" angesagt. Das "goldene Dächerl" gehörte ebenso zum Pflichtprogramm wie der Besuch bei McDonalds. Am Nachmittag fuhren wir dann mit dem Linienbus bergauf zur Olympiabobbahn. Nach der Begehung der Bobbahn wurde es dann abenteuerlich. Im Viererbob steuerte uns der Pilot von Österreichs Bobteam Nr. 1 im rasanten Tempo mit 90 km/h durch die Kurven nach unten. Nach diesem Erlebnis waren wir gegen 19.00 Uhr wieder im Heisenhof. Eine Stunde später hatten die Köche das Abendessen fertig: Bratkartoffeln, Rühreier und Putenschnitzel. Nichts blieb übrig. Zum üblichen Abendprogramm gab es heute noch Karaoke. In der Nacht zog dann ein kräftiges Gewitter mit Sturm auf, was uns nicht weiter störte.

Am Dienstagmorgen war das Gewitter zum Glück verzogen. Zunächst war es noch bewölkt, aber später setzte sich wieder die Sonne durch. Doch der starke Regen der Nacht hatte dafür gesorgt, dass unser Programm umgestellt wurde. Statt des geplanten Schlauchreitens auf der Brandenburger Ache hatte Sport-Ossi kurzfristig Rafting auf dem Inn organisiert. Das Hochwasser der Ache war zu gefährlich. Frühstück war wieder um 7.30 Uhr und schon um 10.00 Uhr erwartete uns Ossi am Bahnhof in Brixlegg. Neoprenanzüge und Schwimmwesten mussten selbstverständlich angezogen werden, bevor wir uns auf die drei großen Schlauchboote aufteilten. Knapp zwei Stunden ging es dann rasant in den Booten stromabwärts mit jeder Menge Action im Boot. Trocken blieb dabei keiner, denn irgendwie flog jeder mal - gewollt - über Bord. Gegen 16.00 Uhr waren wir wieder zurück am Haus. Duschen, schlafen, spielen und vieles mehr standen an. Zum Abendessen gab es Reis und Putengeschnetzeltes. Der Höhepunkt des Abends war die Modenschau unter dem Titel: "Westendorfs Next Topmodel".

Am Mittwoch läutete die Tischglocke schon um 7.15 Uhr zum Frühstück. Das Wetter versprach heute nichts Gutes. Es regnete. Doch als wir gegen 9.30 Uhr das Nachbartal in St. Johann erreichten, hatten wir den Regen hinter uns gelassen und die Sonne kam wieder zum Vorschein. Genau das richtige Wetter, um wieder in Neoprenanzüge zu schlüpfen. Rich und sein Team von Fun-Connection erwarteten uns zum Canyoning in der Taxaklamm. Wagemutige Sprünge, Abseilen, Schwimmen und Rutschen in einer beeindruckenden Bergschlucht folgten. Nach diesem Abenteuer stand dann ein Bummel durch die Innenstadt von St. Johann auf dem Programm. Um 15.00 Uhr waren wir dann wieder im Heisenhof. Einige nutzten noch die Gelegenheit, ins Dorf zu gehen. Pommes und Würstchen gab es zum Abendessen.

Am "freien Tag" konnten wir etwas länger schlafen. Erst um 9.15 Uhr gab es ein erweitertes Frühstück mit Rührei. Zwei Programmpunkte standen zur Auswahl. Die Jüngeren entschieden sich, mit Markus und Klaus den Gipfel der Hohen Salve zu besteigen. Doch bergauf ging es diesmal mit Seilbahn und Sessellift. War es im Tal noch angenehm warm, so war es auf dem Gipfel im T-Shirt doch elend kalt, so dass zuerst im Gipfelrestaurant ein Heißer Kakao bestellt wurde. Vom Gipfel aus führte der Weg an Kuherden vorbei bergab nochmals zum Filzalmsee. Nach einer längeren Badepause ging es zu Fuß über langen, sehr langen Wegen über Brixen zurück nach Westendorf. Derweil hatten sich die Älteren mit Bea, Sabine und Becci beim Shopping in Kitzbühel vergnügt. Anschließend war Minigolf in Westendorf angesagt. Zum abendlichen Grillen waren alle wieder vereint. Puten- und Schweineschnitzel, Würstchen, Folienkartoffeln und Baguettes waren schnell vertilgt. Karaoke war einer der abendlichen Aktivitäten. Ein abendliches "Gewitter" gab es diesmal auch. Die Manieren einzelner Teilnehmer ließen etwas zu wünschen übrig.

Am letzten Tag vor der Abreise führte uns die Bahn nach dem Frühstück, das erst um 8.30 Uhr stattfand, zum Freizeitbad WAVE nach Wörgl. Ein Wellenbad, drei Rutschen und vieles mehr sorgten dort für Abwechslung. Gegen 16.00 Uhr waren wir wieder in Westendorf. Am Abend wurde diesmal nicht selbst gekocht. Wir hatten um 18.00 Uhr die Außenterrasse eines Restaurants reserviert und ließen uns die Pizzen schmecken. In Westendorf war an diesem Abend richtig was los, denn es fand dort eine Etappe der Mountainbike-WM statt. Aber leider zog Regen auf, so dass wir uns um 20.30 Uhr wieder auf den Heimweg machten und im Haus noch einige Spiele und das letzte Puzzle fertig machten.

Am Samstagmorgen gings dann mit dem Aufräumen weiter. Schon um 7.00 Uhr saßen alle pünktlich am Frühstückstisch. Zuvor wurde noch die Bettwäsche im Kleinbus verstaut. Müll sortieren, Zimmer aufräumen und fegen sowie Waschräume grob säubern, waren anschließend angesagt. Doch das ging schneller als erwartet. Nach der Zimmerabnahme konnten wir schon um 8.30 Uhr den Abmarsch zum Bahnhof starten. Sabine und Markus waren bereits um 8.00 Uhr mit dem Kleinbus gestartet. In Wörgl hatten wir dann noch zwei Stunden Zeit zum letzten Shopping. Pünktlich, wie die Bahn zumindest bei unseren Ferienfahrten immer ist, erreichten wir über München und Köln um 18.00 Uhr den Heimatbahnhof in Horrem, wo die Eltern uns wieder in Empfang nahmen. Schöne, erlebnisreiche, abenteuerliche acht Ferientage waren mal wieder schnell, viel zu schnell vorbei.

Viele Grüße von Blatzheim nach Westendorf zur Familie Riedmann vom Heisenhof für die Gastfreundschaft im Heisenhof. Ein Dankeschön an das Team der Bobbahn in Innsbruck, an Sport-Ossi, der es schaffte, noch schnell das Rafting zu organisieren und an Fun-Connection für das tolle Canyoning. Auf der Seite von Fun-Connection gibt es unter Gallery noch weitere Fotos und Video-Clips vom Canyoning.

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