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"Flieg mit uns nach Agrabah" lautete in diesem Sommer das Motto der Ferienspiele. Wenn man ein solches Thema auswählt, wundert es kaum, dass es heiß wird. Doch dass sich daraus eine Tropenhitze wie in der Wüste entwickelt, hatte das Betreuerteam nicht bedacht, als es Anfang des Jahres das Thema auswählte. In Agrabah war es fast unerträglich heiß. Doch das machte den 48 Kindern und 11 Betreuerinnen und Betreuern weniger aus als befürchtet.

Auf das Betreuerteam kamen nur zusätzliche Aufgaben zu: Es wurde ständig darauf geachtet, dass alle sehr viel trinken, draußen immer mit Sonnenschutz eingecremt sind und eine Kopfbedeckung tragen.

Passend zu "Märchen aus 1001 Nacht" wurde zwei Wochen rund um Kirche, Kunibertus-Haus und Pfarrer-Wolters-Platz gespielt, getobt und gebastelt. Viele unvergessliche Ausflüge und Aktionen wurden durchgeführt, teilweise in Gruppen, meistens gemeinsam. Passend zum Thema lauteten die Gruppennamen: Abu, Dschafar, Dschinni, Jago, Jasmin und Aladdin. Passend zum Thema wurden auch viele Bastelaktionen durchgeführt. So wurden z.B. Wanduhren, Bleistiftfiguren, Windlichter, Buttons und Mousepads erstellt, Kacheln bemalt, Kopftücher genäht oder Stofftaschen gebatikt,

Klar, dass der Getränkeverbrauch bei Temperaturen um die 40 Grad Rekordwerte annahm. Nahezu 1.000 Liter Saft, Tee und Sprudelwasser mussten herangeschafft werden. Der Hunger hielt sich dagegen in Grenzen. Dennoch waren frisches Obst und knackiges, rohes Gemüse ebenso beliebt wie selbstgemachte Pizza, Hamburger, Pommes mit Hähnchen-Nuggets oder Fischstäbchen. Dazu gab es Pudding, Yoghurt und Apfelmus. Viele Kuchenspenden sorgten auch nachmittags für die richtige Stärkung.

Klar, dass bei diesem Wetter Spiele mit und am Wasser besonders beliebt waren. Bereits in der ersten Woche sorgte eine Gartendusche hinter dem Kunibertus-Haus für Abkühlung und in der zweiten Woche wurde ein großes Planschbecken mit Wasser gefüllt, das Ausgangspunkt vieler Wasserschlachten war. Kettcars, Kicker, Basketballkorb und viele andere Spielgeräte standen zur Verfügung, so dass niemals Langeweile auftreten konnte. Und im Spielcasino im Keller des Kunibertus-Hauses war die Temperatur noch angenehm kühl.

Bereits am frühen Montagmorgen des 4. August sorgten die Betreuer dafür, dass jeder erkennen konnte, dass in Blatzheim die Feriespiele-Zeit angebrochen war. Das Ferienspiele-Logo wurde quer über den Pfarrer-Wolters-Platz gespannt, der Geist Dschinni am Eingang postiert und ein fliegender Teppich bereit gestellt. Arabische Klänge schallten durch das Dorf.

Nach einem ersten Gruppenfoto saßen kurz nach Neun alle Kinder und Betreuer im Kreis auf der Bühne: Laurentia, Kennen lernen, Kreisspiele und das Ferienspiele-Lied waren die ersten Aktionen. Anschließend wurden die Gruppenfiguren auf Bettlaken gemalt, um damit zusätzlich das Kunibertus-Haus zu schmücken. Nach dem Mittagessen führte eine Rallye durch den Ort. Dabei mussten etliche Aufgaben bewältigt werden: Kisten-Klettern, Floßbau auf dem Neffelbach, Wasser-Staffel, Trockenski-Rennen, Spinnennetz und vieles mehr. Mit Turban und Schleier verkleidet musste jeweils ein Gruppenmitglied zurückkehren.

Am Dienstagmorgen wurden die ersten Bastelaktionen durchgeführt. Ein 1001-Aufgaben-Spiel hatte sich das Betreuer-Team für den Nachmittag ausgedacht. Zur Freude der Kinder gehörte dazu nicht nur eine erneute Wasserstaffel, sondern auch Treckerfahren mit einem 15 PS-starken Dieselross aus dem Jahre 1956.

Ein besonders toller Ausflug stand am Mittwoch auf dem Programm. Im Affen- und Vogelpark Eckenhagen konnte man die Freunde von Abu hautnah erleben. Die Affen fraßen einem aus der Hand, lausten einem den Kopf und prüften, was man in der Tasche versteckt hatte. Doch Vorsicht! Wer dem kleinen Affenbaby zu nahe kam, bekam Ärger mit der Affenmama. Eine kleine Bisswunde war die Folge, wenn man nicht auf die Betreuer hörte, Abstand zu halten. Nach dem Picknick ging es ins benachbarte Freizeitbad monte mare, wo die Wasserrutsche lockte oder tollkühne Sprünge vom 5-Meter-Brett gewagt wurden.

Donnerstag erforderte die Hitze die erste Programmänderung. Geplant war eine Radtour zum Maislabyrinth und Spieleland in Bubenheim. Dort sollte dann in Zelten übernachtet werden. Doch bei 38 Grad am Mittag war eine solch anstrengende Radtour nicht verantwortbar. Daher wurde kurzfristig ein Bus organisiert, um Bubenheim zu erreichen, und die Zelte wurden in der Turnhalle aufgebaut, wo es zumindest etwas schattiger war. Bei den vielen Spielmöglichkeiten in Bubenheim in der Spielescheune oder draußen mit Trampolinen und neuer Teppichrutsche wurde die Hitze schnell vergessen. Am Abend sorgten die Jungschützen für die Verpflegung vom Grill, bevor der Bus bei anbrechender Dunkelheit alle zur Turnhalle fuhr. Wer gedacht hatte, dass nun alle vor Müdigkeit ihre Zelte aufsuchen, hatte sich geirrt. In der Turnhalle wurde weiter gespielt und Tänze für die Disco in der zweiten Woche einstudiert, schließlich war mit Stefan ein Profi im Tanzen zu Gast, der den Kindern einiges zeigen konnte. Erst weit nach Mitternacht kehrte langsam Ruhe ein.

Nach der kurzen Nacht schmeckten um 7.00 Uhr in der Frühe bereits die frischen Brötchen. Anschließend hieß es: Zeltabbau, Aufräumen und Fußmarsch zum Kunibertus-Haus. Müdigkeit und Hitze sorgten dafür, dass es heute es etwa ruhiger zuging. T-Shirts, die bereits vorab mit dem Logo der Ferienspiele bedruckt worden waren, wurden verteilt und bemalt. Zum Abschluss der ersten Woche gab es dann am Nachmittag noch eine Runde Eis in der Eisdiele.

Auch zu Beginn der zweiten Woche brannte die Sonne unermüdlich vom Himmel. Dennoch wagten Kinder und Betreuer erfolgreich eine Radtour zum Abenteuer-Spielplatz in Türnich. Die Hinfahrt am frühen Morgen war noch erträglich. Lediglich einige abgesprungene Ketten sorgten für Verzögerung. Ein zusätzliches Abenteuer bedeutete diesmal die Überquerung der Erft. Da die normale Holzbrücke wegen Einsturzgefahr gesperrt war, musste nach einem Umweg die Erft an einem nur einseitig gesichertem Wehr überquert werden, wobei die Betreuer den Transport der Fahrräder übernahmen. Die Rückfahrt um die Mittagszeit verlief dann etwas schweißtreibender. Mehrere Pausen mit Getränkeversorgung wurden eingelegt. Hierzu stand der Begleitbus des DRK zur Verfügung, der auch einige defekte Fahrräder und "Invalide" transportierte. Nach stärkenden Spaghetti wurde gebastelt, gespielt und das Planschbecken ausgiebig zur Wasserschlacht genutzt.

Am Dienstag stand der zweite große Ausflug an. Auch hier musste auf Grund der Hitze umgeplant werden. Einen Tag in knalliger Sonne in einem Freizeitpark war nicht angebracht. Mit dem Frei- und Spaßbad "Aggua" in Troisdorf wurde schnell ein passendes Ersatzziel gefunden, das allen viel Freude machte.

Mittwoch war der letzte große Basteltag. Nach dem Mittagessen, diesmal gab es selbst gemachte Pizza, mussten die einzelnen Gruppen nochmals einige Aufgaben bewältigen und eine weitere Fahrt mit dem Trecker stand bevor.

Die letzten beiden Tage wurde durchgemacht. Glücklicherweise gingen die Temperaturen etwas zurück und waren erträglich. Am Morgen stand zunächst noch ein Besuch im Freizeitbad monte mare in Rheinbach an. Am Nachmittag liefen dann die Vorbereitungen für die abendliche Disco auf Hochtouren. Schminken, stylen und die letzten Proben standen noch an, bevor um 19.00 Uhr die große Disco mit Playback-Show startete. Stephan Odenell hatte Betreuer und Kinder schon in den Tagen zuvor mit etlichen Tipps zum Tanzen beraten und legte als DJ nun die Scheiben auf. Heiße Rhythmen, Lichtorgel, Schwarzlicht, Disco-Kugel und Nebelmaschine sorgten für die richtige Party-Stimmung. Nach vielen Vorführungen, teilweise mit breakdance-Einlagen, erschallte um.23.00 Uhr das La-Le-Lu und die Disco ging zu Ende. Bis alle in ihren Schlafsäcken waren und Nachruhe einkehrte, vergingen allerdings noch zwei Stunden.

Am letzten Tag wurden in der Turnhalle noch einige Ballspiele durchgeführt. Auf das Mittagessen freuten sich die Teilnehmer besonders. Mit Trecker und zwei Anhängern fuhr man gemeinsam zu McDonalds nach Kerpen und ließ sich Hamburger und vieles mehr schmecken. Dass anschließend die Ferienspiele schon wieder zu Ende waren, schmeckte vielen dagegen überhaupt nicht.

Viel zu gern hätten Kinder und Betreuer wie auch sonst jeden Morgen und jeden Abend im Kreis noch eine Runde "Laurentia" gesungen, doch nach einem kurzen Rückblick hieß es, Abschied nehmen. Beim Lied "Nehmt Abschied Freunde" floss auch diesmal wieder manche Abschiedsträne. Denn für 12 Teilnehmer waren es die letzten Ferienspiele als Teilnehmer, da sie im kommenden Jahr bereits 13 Jahre alt sind. Für die anderen heißt es hoffen, dass sie im nächsten Jahr wieder dabei sein können, denn nach wie vor gibt es bei den Ferienspielen mehr Anmeldungen als freie Plätze. So wird wahrscheinlich wieder das Losglück entscheiden, wer am 2. August 2004 bei den Ferienspielen teilnehmen kann.

Doch noch freuen sich alle über zwei tolle heiße Ferienspielewochen, die leider wieder viel zu schnell vorbei waren. Es hat sehr viel Spaß gemacht, dabei zu sein, wie einige Schnappschüsse in der Foto-Galerie zeigen.

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