Blatzheimer Geschichte
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Das Blatzheimer Wappen

Das Blatzheimer Wappen Das Wappen der Gemeinde Blatzheim
von Susanne Harke-Schmidt
veröffentlicht in "Kerpener Heimatblätter" des Heimatvereins Kerpen

Das Wappen wurde der Gemeinde Blatzheim durch den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen am 26. Juni 1961 verliehen. Es verlor seine Gültigkeit am 31. Dezember 1974 infolge der kommunalen Neuordnung. Vorlage für das Blatzheimer Gemeindewappen ist das Schöffensiegel des 15. Jahrhunderts, das im gespaltenen Schild vorn in Silber ein durchgehendes Kreuz als Hinweis auf die territoriale Zugehörigkeit Blatzheims zu Kurköln, hinten in Rot eine blau bedachte, silberne Kirche mit drei schwarzen Türen als Symbol für die Blatzheimer Kirche zeigt.

Zur Geschichte des Blatzheimer Wappens

In der ebenfalls zum Amt Kerpen gehörenden Gemeinde Blatzheim bemühte sich der Heimatforscher Alfons Commer schon 1935 sehr intensiv um die Verleihung eines eigenen Wappens für seine Heimatgemeinde.

Nach Korrespondenz und in Abstimmung mit dem preußischen Staatsarchiv schlug er Amtsbürgermeister Greiffenberg als historische Vorlage das Blatzheimer Schöffensiegel von 1481 vor, das als Sinnbild für die territoriale Zugehörigkeit das kurkölnische Kreuz und daneben als Symbol des Ortes die Blatzheimer Kirche zeigt. Auf Bitten des durchaus interessierten Greiffenberg ermittelte er bei dem Düsseldorfer Kunstmaler Fritz Schlüter, der gerade einen Entwurf für Niederembt gestaltete, die Konditionen für die Bearbeitung eines Wappens und antwortete dem Bürgermeister:

". . . Ich halte das geforderte Honorar für absolut nicht zu teuer und zudem, was die Niederembter können, das konnten wir "Blotzeme" lang …" Zum Text schrieb er: "Die moderne Umschrift müsste wohl lauten: Amtssiegel der Gemeinde Blatzheim und dann die Jahreszahl des nationalen Umbruchs, eingefasst von je einem Hakenkreuz zu den Seiten der Jahreszahl." Definitiv beantragt wurde das Blatzheimer Wappen jedoch nicht 1935, sondern am 23.7.1937 "nach Anhörung der Gemeinderäte" zusammen mit dem Kerpener Amts- und Gemeindewappen. Das Düsseldorfer Staatsarchiv äußerte zu dem Entwurf: "Die Verwendung des alten Schöffensiegels … entspricht den Gepflogenheiten der Heraldik. Der Umstand, dass das Schöffensiegel im linken Feld das alte Landeswappen enthält, verstärkt den geschichtlichen Zusammenhang."

Trotz dieser positiven Stellungnahme lehnte das Geheime Staatsarchiv in Berlin den Entwurf mit folgender Begründung ab: "Nach den neuerdings erhaltenen Richtlinien können Wappenentwürfe mit Kreuzen, Heiligen und dergleichen zur Verleihung nicht empfohlen werden." Daraufhin verzichtete man in Blatzheim auf eine weitere Bearbeitung des Vorgangs. Eine Anregung der Kreisverwaltung führte 1954 zu neuen Bemühungen um ein Gemeindewappen. Nach dem einstimmigen Beschluss des Gemeinderats wurde am 17.5.1955 erneut ein Wappen für Blatzheim beantragt. Schließlich beauftragte man 1959 den Bildhauer Josef Esser aus Kirchberg bei Jülich mit der Anfertigung eines Entwurfs, den der Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen mit Urkunde vom 26.6.1961 - 35 Jahre nach den ersten Bemühungen - genehmigte.

Das Wappen zeigt: "Einen gespaltenen Schild, vorn in Silber ein schwarzes durchgehendes Kreuz, hinten in Rot eine blau bedachte, silberne Kirche mit drei schwarzen Türen, zwei schwarzen Turmfenstern und je einem schwarzen Rundfenster über den Türen der Seitenschiffe."

Infolge des Köln-Gesetzes wurde das Wappen am 31.12.1974 ungültig.