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Antrag: Fortbestand der Buslinie 976 Frechen - Kerpen - Düren
21.01.2001
Herrn Regierungspräsident
Jürgen Roters


Fortbestand der Buslinie 976 Frechen - Kerpen - Düren

Sehr geehrter Herr Regierungspräsident,

die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) hat beschlossen, zum Fahrplanwechsel die Buslinie 976 von Blatzheim nach Düren abzuschneiden. Statt dessen soll die Linie zum Bahnhof Buir führen, wo dann alle Fahrgäste in die Bahn umsteigen müssen und am Bahnhof Düren in die Busse der Dürener Kreisbahn.

Dieser Beschluss wurde gefasst, weil sich bislang der Kreis Düren nicht an den Kosten dieser kreisüberschreitenden Linie beteiligt hat.

Für die Bevölkerung von Blatzheim und Bergerhausen und auch von Kerpen entstehen dadurch erhebliche Nachteile.

Gerade Blatzheim und Bergerhausen sind traditionsgemäß, nicht zuletzt aufgrund der guten Busverbindung der historischen Linie Köln/Düren, nach Düren ausgerichtet. Viele Schüler besuchen dort die weiterführenden Schulen. Düren wird als Mittelzentrum zum Einkaufen genutzt und Ärzte und Krankenhaus werden dort aufgesucht.

Die geplante Änderung führt dazu, dass sich die Fahrzeiten durch ein- oder zweimaliges Umsteigen wesentlich verlängern, denn alle Ziele in Düren (Schulen, Einkaufszentrum, Ärzte, Krankenhaus) liegen näher an den Bushaltestellen als am Bahnhof. Für ältere Leute ist dies kaum zu bewältigen. Für sie und auch für Schüler ist hier eine zusätzliche Gefahr gegeben.

Aufgrund der vielen Proteste aus Blatzheim (hier wurden innerhalb von fünf Tagen 600 Unterschriften zum Erhalt der Buslinie gesammelt) haben die Verkehrsgesellschaften der beiden Kreise erneut verhandelt. Diesmal ist offensichtlich der Kreis Düren bereit, sich an den Kosten zu beteiligen. Doch die nun angedachte Lösung ist weder für die Bevölkerung vor Ort akzeptabel noch aus Kostengründen vertretbar. Zur Begründung verweise ich hier auf das beiliegende Schreiben an den Landrat des Erftkreises.

Obwohl die Buslinie 976 - belegt durch die Fahrgastzählung 1999 - noch relativ gut ausgelastet ist, gibt es auch Fahrzeiten, wo die Busse nicht ausgelastet sind oder fast leer fahren. Dies sieht auch die Bevölkerung und fordert daher in ihrer Unterschriftenaktion auch "nur" eine Grundversorgung, die auf direktem Wege den Schülerverkehr sicherstellt und hinreichende Fahrten am Morgen und Nachmittag zum Einkaufen, Arzt- oder Krankenhausbesuch gewährleistet. Zu anderen Zeiten sollte durchaus über Alternativen nachgedacht werden. Dies bietet sich insbesondere im kommenden Jahr mit Inbetriebnahme der S-Bahn an. Die Bevölkerung ist also durchaus bereit, Kompromisse einzugehen. Aber man sollte den ÖPNV nicht so unattraktiv machen, dass er gar nicht mehr genutzt wird.

Aus den genannten Gründen bitte ich Sie, den Planungen der Verkehrsgesellschaften des Erftkreises und des Kreises Düren nicht zuzustimmen und die Konzession für die Buslinie 976 nicht zu verändern.

Gerne stehe ich für eine weitere Begründung zur Verfügung-

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Ripp