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Antrag: Kunstrasen eine Alternative zum Tennenplatz?
18.03.2001
Herrn Bürgermeister
Ralf Valkysers


Neubau Sportplatz Blatzheim - Kunstrasen eine Alternative zum Tennenplatz?

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

in der Planungsausschuss-Sitzung im Mai soll die Offenlage des Bebauungsplans zur Verlegung des Sportplatzes beschlossen werden. Damit werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Verlegung des Sportplatzes geschaffen. Daher sollte nun auch die weitere Planung zum Neubau des Sportplatzes vorangetrieben werden.

Eine wesentliche Frage ist, ob der neue Sportplatz als Rasenplatz oder als Tennenplatz angelegt wird. Jeder Fußballspieler wünscht sich natürlich einen Rasenplatz. Die Verwaltung plädiert dagegen für die Anlage eines Tennenplatzes, um eine möglichst witterungsunabhängige Nutzung zu gewährleisten, die bei einem Rasenplatz insbesondere im Herbst/Winter nicht gegeben ist.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, ob Kunstrasen eine Alternative sein kann.

Kunstrasen ist vielfach noch mit Vorurteilen behaftet, die von der ersten Kunstrasen-Generation stammen. Schlechte Spieleigenschaften bis hin zu Verbrennungsgefahren waren die Probleme dieses Belags. Doch die Entwicklung in den letzten 20 Jahren hat diese Nachteile offensichtlich wettgemacht.

Eine Internet-Recherche hat ergeben, dass der Bau von Kunstrasenplätzen zur Zeit boomt. Dies bestätigte auch ein Gespräch mit Guido Reibel vom Marktführer DESSO DLW SPORTS SYSTEMS.

FIFA und UEFA haben diese Plätze für internationale Wettbewerbe anerkannt. Auch in näherer Umgebung gibt es viele Städte (Wuppertal, Troisdorf, Solingen, Bergneustadt, Leverkusen, Aachen und viele mehr), die in den vergangenen Jahren Kunstrasenplätze gebaut haben. Die Stadt Langenfeld - von der Größenordnung mit Kerpen vergleichbar - hat nach einer Meldung von RP-Online den Ratsbeschluss gefasst, alle Aschenplätze in Kunstrasenplätze umzuwandeln.

Ein Vorteil der neuen Kunstrasenplätze ist deren hohe Belastbarkeit. Während nach Angaben des Markführers DESSO DLW SPORTS SYSTEMS ein Naturrasen durchschnittlich 400 Stunden und ein Tennenplatz 900 Stunden pro Jahr genutzt werden können, liegt die Bespielbarkeit von Kunstrasen bei 2000 Stunden pro Jahr. Die Pflegekosten sind dabei noch wesentlich geringer als bei einem Tennenplatz, so dass sich die höheren Herstellungskosten rechnen lassen.

Aufgrund dieser Angaben bitte ich die Verwaltung sowohl im Hinblick auf die anstehende Entscheidung für den Sportplatz in Blatzheim als auch für andere Neuanlagen oder Sanierungen im Stadtgebiet, dass sie zunächst die Wirtschaftlichkeit von Kunstrasenplätzen prüft. Dabei sollte sie auch auf die Erfahrungen anderer Städte und des Marktführers zurückgreifen.

Sofern die Wirtschaftlichkeit positiv beurteilt wird, sollten Kunstrasenplätze besichtigt und betroffenen Vereinen die Möglichkeit gegeben werden, ein Testspiel durchzuführen, damit auch von Vereinsseite geprüft werden kann, ob Kunstrasen eine lohnenswerte Alternative zu Naturrasen und Asche ist.

Sobald die Ergebnisse der Untersuchung vorliegen, bitte ich um Bericht im zuständigen Ausschuss für Sport- und Kultur.

Ferner bitte ich im nächsten Ausschuss, um eine Zeitplanung für den Neubau des Sportplatzes in Blatzheim.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Ripp

Was ist aus dem Antrag geworden?


Am 30.03.2001 teilte die Verwaltung mit, dass zur Stellungnahme umfangreiche Fachprüfungen erforderlich sind. Sobald ein abschließendes Ergebnis vorliegt, soll im zuständigen Fachausschuss beraten werden.