Politik
Politik-Übersicht Homepage-Startseite

Antrag: Bebauungsplan 270
Herrn Bürgermeister
Ralf Valkysers


Bebauungsplan 270 (Lechenicher Weg)

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

in der Planungsausschußsitzung vom 2.3.1999 wurde der Aufstellungsbeschluß zum B-Plan 270 (Lechenicher Weg) gefaßt. Der Aufstellungsbeschluß sah nicht nur die Verlegung des Sportplatzes, sondern auch die Bebauung des vorhandenen Bolzplatzes vor.

Dies war und ist nicht das, was die Bevölkerung in Blatzheim von diesem Bebauungsplan erwartet. Zum Erhalt der dörflichen Struktur gehört auch der Erhalt von innerörtlichen Frei- und Freizeitflächen, besonders wenn sie - wie im vorliegenden Fall - als Bolzplatz optimal genutzt werden.

Diese Haltung wird auch durch das empirica-Gutachten zur "Nachfrageanalyse Wohnungsmarkt Kerpen" gestützt, das viele planerische Defizite in der Stadt Kerpen aufgezeigt hat. So heißt es im Gutachten u.a.: " Nach und nach verlieren die Ortsteile von Kerpen ihren dörflichen bzw. kleinstädtischen Charakter, wo insbesondere die Kinder naturnahe Spielmöglichkeiten fanden. ... Der öffentliche Raum hat nur noch geringe Erlebnisqualitäten. ... Durch die Neubaugebiete, die sich wie Ringe um die Ortskerne legen, werden die Bewohner immer weiter von den umliegenden Grünflächen abgeschnürt."

Die Probleme, die hierdurch entstehen können, sind an vielen Stellen im Stadtgebiet sichtbar. Zuletzt wurde im Jugendhilfeausschuß die Spielplatzmisere im Kerpener Neubaugebiet an der Bramsstraße beklagt. Ein Planungsfehler, den sich Politik und Verwaltung gleichermaßen ankreiden lassen müssen.

Als Konsequenz hieraus - gestützt vom empirica-Gutachten und dem deutlichen Wahlvotum in Blatzheim - bitte ich Sie folgende Änderungen im Bebauungsplan vorzunehmen:

  • Der Bolzplatz soll erhalten bleiben. Es ist ferner sicherzustellen, daß der Bestand des Bolzplatzes auch bei künftiger Bebauung des jetzigen Sportplatzes nicht gefährdet ist.

  • Ebenso darf die Nutzung der Mehrzweckhalle durch die angrenzende neue Bebauung nicht gefährdet werden.

  • Der Sportplatz soll wie vorgesehen zum Rand der Kiesgrube zwischen Giffelsberger Weg und Buschweg verlegt und als Rasenplatz angelegt werden. Zum Sportplatz gehören eine Sprunggrube und eine 100m-Laufbahn.

  • Neben dem Sportplatz soll direkt am Giffelsberger Weg ein multifunktionaler Kunststoffplatz entstehen, der für viele Sportarten von Basketball über Fußball bis Rollhokey genutzt werden kann. Hierfür ist eine entsprechend große Fläche vorzusehen. Auf der anderen Seite des Sportplatzes in Richtung Buschweg soll Vereinen die Möglichkeit geschaffen werden, zwei Tennisplätze anzulegen. Hier ist zu prüfen, ob das Lärmgutachten diese Nutzung bereits berücksichtigt oder ob hier Einschränkungen möglich sind.

  • Die Erweiterung des Schulhofes soll eingeplant werden. Dargestellt werden soll zum einen die Größe des neuen Schulhofes und zum anderen die Gestaltung des Übergangs vom Schulhof zur neuen Bebauung. Die für Schule und Mehrzweckhalle notwendigen Parkplätze können auf Dauer auf dem Schulhof der alten Grundschule bleiben.

  • Die Ausweisung eines Jugendzentrums soll in diesem B-Plan nicht erfolgen, da für das Jugendzentrum die alte Grundschule genutzt werden soll oder - falls dies nicht möglich ist - in der Ortsmitte eine Lösung gefunden werden muß.

  • Es soll geprüft werden, ob der B-Plan bis zum Giffelsberger Weg und Kunibertusstraße erweitert werden kann, so daß auch die freie Fläche entlang der Kunibertusstraße neu überplant werden kann (s. Antrag vom 11.10.1999).

Ich bitte Sie, die entsprechenden Änderungen im Bebauungsplan und ebenso im Flächen-nutzungsplan vorzunehmen. In der ersten Planungsausschußsitzung im kommenden Jahr sollte die Beratung stattfinden. Es ist anzustreben, daß im kommenden Jahr mit dem Neubau des Sportplatzes begonnen wird.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Ripp