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Gemäß dem Ferienspiele-Motto waren bei der Tropenhitze alle froh, zwischendurch mal in ein erfrischendes kaltes Wasser abzutauchen oder zumindest eine Wasserschlacht zu machen.

Als das Betreuerteam Anfang des Jahres das Thema für die diesjährigen Ferienspiele überlegte, kamen schon Bedenken, dass auf Grund des Mottos das Kunibertus-Haus unter Wasser steht. Nun war das Gegenteil der Fall. Ein neuer Hitze- und Getränkerekord wurde aufgestellt. Der alte Rekord stammte aus dem Sommer 2003.

Doch die Hitze machte den Kindern meistens nicht so viel aus. Das Programm konnte wie geplant durchgezogen werden. Und die Hitze war natürlich viel besser als Regen. Es wurde gespielt, gebastelt und getobt. Auch in diesem Jahr waren 48 Kinder und 10 Betreuer wieder von den Ferienspielen begeistert. Leider standen in diesem Jahr 10 Kinder auf der Warteliste und konnten nicht teilnehmen.

Zwei Wochen wurde in und rund ums Kunibertus-Haus, auf dem Pfarrer-Wolters-Platz und rund um die Kirche gespielt, getobt und gebastelt. Ausflüge zum Aquazoo in Düsseldorf und zur Tropfsteinhöhle in Belgien sorgten für Spaß. Zwei Besuche im Schwimmbad und viele Wasserschlachten standen an. Rallyes, Trecker-Fahrten, Radtour, Übernachtungen, Disco, Bastelaktionen und vieles mehr sorgten dafür, dass die Ferienspiele-Zeit viel zu schnell vorbei war.

Der Abschied war in diesem Jahr noch viel tränenreicher als die Jahre zuvor. Selbst der Himmel begann zu weinen, als der Abschied anstand. Zum einen war es wieder für viele altersbedingt der Abschied von der Ferienspielezeit und hinzu kam noch, dass Gina für ihre Ausbildung nach Frankfurt zieht und Christina für ein halbes Jahr nach Australien geht.

Passend zum Thema "Wir tauchen ab in die Unterwasserwelt von Blatzheim" standen die Filme "Nemo" und "Arielle" Pate bei den Gruppennamen: Nemo, Dori, Crush, Fabius, Sebastian, Scuttle und Bruce hießen die einzelnen Gruppen.

Klar, dass der Getränkeverbrauch bei Temperaturen um die 40 Grad neue Rekordwerte annahm. Jeden Morgen wurde die Trinkmenge angegeben: "Heute muss jeder mindestens 10 Becher trinken!", hieß es zum Beispiel, und weiter: "Wenn ihr rausgeht, bitte eincremen und eine Kappe aufsetzen!"

Nahezu 1.000 Liter Saft, Tee und Sprudelwasser mussten herangeschafft werden, was teilweise gar nicht so einfach war, denn auch andere Leute hatten viel Durst. Gegessen wurde bei der Hitze auch noch gut, auch wenn etwas weniger als sonst. Frisches Obst und knackiges, rohes Gemüse waren ebenso beliebt wie selbst gemachte Pizza, Hamburger, Pommes mit Hähnchen-Nuggets oder Fischstäbchen. Dazu gab es selbst gemachten Pudding, Yoghurt und Apfelmus. Viele Kuchenspenden sorgten auch nachmittags für die richtige Stärkung. Gekocht wurde vom Betreuer-Team. Die Kinder hatten in Gruppen Ordnungsdienst.

Kettcars, Kicker, Basketballkorb und viele andere Spielgeräte standen zur Verfügung, so dass niemals Langeweile auftreten konnte. Und im Spielcasino im Keller des Kunibertus-Hauses konnte man 4-gewinnt, Tabu und vieles andere spielen.

Bereits am frühen Montagmorgen sorgten die Betreuer dafür, dass jeder erkennen konnte: In Blatzheim ist die Ferienspiele-Zeit angebrochen. Das Ferienspiele-Logo wurde quer über den Pfarrer-Wolters-Platz gespannt, ein Fisch aus Papp-Maché vorbereitet, Fische nahmen in der Hängematte und in Netzen Platz und das Lied "Unter dem Meer" schallte wie an jedem Morgen laut durch Blatzheim.

Kurz nach Neun saßen dann fast alle Kinder und Betreuer wie an jedem Tag im Kreis auf der Bühne. Wegen Krankheit musste ein Kind kurzfristig absagen, was für Christopher ein Glück war, der quasi direkt aus dem Bett ganz schnell zu den Ferienspielen kam.

Laurentia, Kreisspiele und das Ferienspiele-Lied waren die ersten Aktionen. Anschließend wurden drinnen Buttons und Fische aus Moosgummi gemacht. Draußen wurde im Malerkittel mit Farbe und Pinsel hantiert: der Fisch aus Papp-Maché und das große Bettlaken mit den Motiven der Gruppen wurden angemalt. Mit Kreide wurde zusätzlich auf dem Pfarrer-Wolters-Platz gemalt. Pommes mit Hähnchen-Nuggets war für viele direkt am ersten Tag das Lieblingsessen.

Zeit zum Mittagsschlaf bestand nie. Direkt nach dem Essen startete die Ferienspiele-Rallye durch Blatzheim. Unterwegs musste eine Angel mit dem Gruppentier gebastelt werden. Muscheln und leere Marmeladengläser sollten mitgebracht werden. Also wurde überall geklingelt und nach den Materialien gefragt. Fragen mussten auch noch beantwortet werden und es galt sechs Stationen mit unterschiedlichen Aufgaben zu bewältigten: Kisten-Klettern in der Turnhalle, Goldbarren angeln am Neffelbach und mit verbundenen Augen einen Schatz im Neffelbach suchen, eine Wasser-Staffel mit Flossen am Kunibertus-Haus, Spinnen-Netz auf dem Bolzplatz, Wasserspiele auf dem Schulhof und das Activity-Spiel auf dem Spielplatz. Nach dieser Anstrengung freute sich jeder auf leckeren Kuchen am Nachmittag.

Am Dienstagmorgen wurden die ersten Bastelaktionen durchgeführt. Mit Gips wurden Tierfiguren ausgegossen. Murmelpapier wurde hergestellt und aus Perlen wurden Tiere gebastelt. Am Mittag gab es selbst gemachte leckere Hamburger. Viele Aufgaben, die im Kunibertus-Haus bewältigt werden mussten, hatte sich das Betreuer-Team für den Nachmittag ausgedacht. Eine der Aufgaben war Trecker fahren. Mit einem 15 PS-starken und 50 Jahre alten Dieselross durfte jeder über eine Wiese tuckern.

Am Mittwoch stand der erste große Ausflug auf dem Programm. Nemo und seine Freunde wurden im Aquazoo in Düsseldorf besucht. Tausende Fische, Pinguine, Haie, aber auch Krokodile und alle Arten an gruseligen Käfern, Spinnen und Schlangen konnten - zum Glück hinter dicken Scheiben - beobachtet werden.

Nach einem ausgiebigen Picknick mit Brot, Fleischwurst, Käse, Frikadellen, Bifis, Obst und Gemüse ging es am Nachmittag nach Leverkusen. Neben der Bay-Arena sorgte das Freizeitbad Calevornia drinnen und draußen für eine erfrischende Abkühlung.

Eine Schrecksekunde durchfuhr die Betreuer, als durch die Lautsprecher im Bad schallte: "Ein Betreuer der Ferienspiele Blatzheim bitte zum Bademeister". Noch bevor der Chef vom einem Ende zum anderen Ende geeilt war, waren bereits zwei andere Betreuer vor Ort. Olli hatte zum Glück "nur" Nasenbluten. Anschließend rutsche Marco im Wasser aus und schlug mit der Stirn auf eine Treppenstufe. Die kleine Platzwunde wurde vom Sanitäter im Betreuerteam versorgt und abends beim Arzt noch geklebt.

Zum Glück gab es bis auf einige kleinere, normale Schürfwunden keine ernsten Unfälle bei den Ferienspielen.

Nach der Hitze des Tages und dem Schwimmen konnte im klimatisierten Bus gut geschlafen werden.

Am Donnerstagmorgen wurde zunächst für Ramona ein Geburtstagslied gesungen. Anschließend ging es zum Brückenkopfpark nach Jülich. Auch bei der Hitze wurde dort kräftig getobt und gespielt. Verschiedene Angebote des Parks konnten zudem noch genutzt werden: Klettern am Kletterfelsen, Kanu fahren über den Teich, Minigolf spielen und Bogenschießen. Und zum Schluss waren viele noch auf dem Miniteich mit dem Floß gekentert und klitschnass. Auch heute gab es am Mittag wieder das bekannte Ferienspiele-Picknick.

Gegen 15.00 Uhr waren wir wieder zu Hause und gerade als wir im Kunibertus-Haus waren, kam ein kurzes Gewitter, das aber nicht für Abkühlung, sondern für zusätzliche Schwüle sorgte. Nach ein paar Kreisspielen ging es dann zu Fuß zur Turnhalle. Da weitere Gewitter für die Nacht angekündigt waren, zelteten wir in der Turnhalle.

Auf dem Bolzplatz wurde kräftig gebolzt und gespielt. Leckere Würstchen vom Grill gab es am Abend und später noch ein Geburtstagseis. Trotz all der Spiele und all dem Toben war kaum einer (außer den Betreuern vielleicht) müde.

Ab 22.30 Uhr ging es in zwei Gruppen durch die rekultivierte Kiesgrube zur Nachtwanderung. Viele Geister trieben unterwegs ihr Unwesen. Was für die einen ganz schön gruselig war, machte den anderen natürlich gar nichts aus, nur ganz allein wollten sie auch nicht gehen. Gegen Mitternacht lagen dann die meisten auf ihrer Matratze und nach etwa einer Stunde kehrte Ruhe in die Turnhalle ein. Allein an diesem Tag wurden 16 Kästen Sprudelwasser verbraucht.

Bereits um halb sieben am Freitagmorgen war Simon als erster schon wieder auf den Beinen und nach und nach folgten ihm zuerst die Jungs und dann die Mädchen zum Frühstück auf dem Schulhof. Mit frischen Brötchen, mit Marmelade und Nutoka, mit Kakao und Tee begann dann der letzte Tag der ersten Ferienspiele-Woche.

Nach dem Aufräumen stand um 10.00 Uhr die Rückkehr zum Kunibertus-Haus an. Dort gab es für alle Teilnehmer T-Shirts, die bereits vorab mit dem Logo der Ferienspiele bedruckt worden waren. Die T-Shirts konnten nun ausgemalt werden. Viele sammelten auf dem T-Shirt auch die Unterschriften der Teilnehmer. Auf dem Speiseplan standen heute Fischstäbchen mit Kartoffel-Püree. Am Nachmittag wurde weiter gebastelt: Löffelkerlchen, Geschenkdosen mit Sand und Muscheln verziert, und die Gipsfiguren wurden angemalt. Zum Abschluss der ersten Woche gab es dann noch eine Wasserschlacht und eine Runde Eis in der Eisdiele.

Die zweite Ferienspiele-Woche begann mit einem weiteren Geburtstag. Finja hat nun das Ferienspiele-Alter verlassen.

In einer langen, langen Fahrrad-Kolonne ging es dann über Langenich und Kerpen zum Abenteuerspielplatz nach Türnich, natürlich alle Kinder und Betreuer mit Helm. Zwei Pausen mit vielen Getränken gab es unterwegs. Auf dem Spielplatz war die Enttäuschung zunächst ziemlich groß, denn die meisten Geräte waren kaputt und gesperrt. Doch Fußball, Basketball und Federball sorgten dafür, dass zwei Stunden schnell vorbei waren.

Wie in jedem Jahr musste Michael wieder ein Fahrrad flicken und bei der Rückfahrt achtete wieder einer nicht auf einen Poller der mitten auf dem Weg stand. Ein Pflaster - und auch dieser Sturz war behoben. Es war übrigens genau der Poller, den Betreuerin Christina als Kind auch bei den Ferienspielen erwischte.

Nach der Radtour waren Spaghetti Bolognese die richtige Stärkung am Mittag. Am Nachmittag wurden Bilderhalter und Klementis, in Marmeladengläsern Unterwasserwelten und Mobilés aus Fischen gebastelt. Das 4-gewinnt- und das Kicker-Turnier begannen und die Proben für die Disco liefen schon auf Hochtouren.

Am Dienstag stand der zweite große Ausflug an und heute hatte Klaus Geburtstag und dementsprechend zum Ferienspiele-König ernannt. Mit dem (wieder klimatisierten) Bus ging es nach Belgien. Erste Station war die Tropfsteinhöhle in Remouchamps, wo als besondere Attraktion eine unterirdische Bootsfahrt durchgeführt wurde. "Köpfe einziehen und Finger in den Booten lassen", hieß es dabei immer wieder, denn es gab zahlreiche enge Stellen auf der 700-Metern langen Fahrt durch die Höhle. Beim Einsteigen in die Boote hatte sich Ramona die Finger gequetscht. Mit dem kalten Flusswasser und zusätzlichen Eispacks wurde gekühlt und schon am Nachmittag auf dem Spielplatz war fast alles wieder gut.

Nach einer kurzen Stärkung fuhr der Bus über Lüttich zur "Domain Bokrijk" in der Nähe von Genk, wo der größte Spielplatz Belgiens auf die Kinder wartete. "Der Spielplatz war bestimmt halb so groß wie Blatzheim", berichtete abends ein Kind ihren Eltern. In der Tat hatte der Spielplatz eine Größe, die es hier nirgendwo gibt. Allein der Wasserspielplatz war die Reise bei diesem Wetter wert. Obwohl keine Badesachen im Gepäck waren, wurde der Wasserspielplatz unter Beschlag genommen, im T-Shirt oder nur in der Unterhose. Erneut ein toller Ausflug und wieder Ruhe auf der Rückfahrt, da viele nur noch schlafen wollten.

Am Mittwoch gab es dann wieder einen etwas ruhigeren Tag. Zum letzten Mal konnte gebastelt werden. Windspiele aus Muscheln und Bilderrahmen wurden erstellt und Mäppchen bemalt. Neun große Bleche mit leckerer selbst gemachter Pizza wurden am Mittag verputzt.

Am Nachmittag stand das aus dem Fernsehen bekannte "1 ,2 oder 3 - letzte Chance - vorbei" auf dem Programm. Zudem wurden das Kicker- und das 4-gewinnt-Turnier weiter ausgetragen und weiter die Tänze der Disco geprobt. Eine Wasserschlacht sorgte ebenso für eine Abkühlung wie das am Vortag versprochene Geburtstagseis in der Eisdiele.

Die letzten beiden Tage wurden dann wieder durchgemacht. Am Morgen stand zunächst ein Besuch im Freizeitbad monte-mare in Rheinbach an. Hallen- und Freibad sorgten dort für viel Spaß, besonders die Sprünge vom 5-Meter-Turm.

Nach der Rückkehr gegen 15.00 Uhr gab es zur Stärkung eine leckere Nudelsuppe mit Fladenbrot. Anschließend liefen die letzten Vorbereitungen für die abendliche Disco auf Hochtouren, Schminken, stylen und die letzten Proben nicht zu vergessen.

Zwar war die Disco für 18.00 Uhr angesagt, doch das Schminken und Stylen dauerten dann doch länger. Nach dem Gruppenbild im Disco-Outfit startete um 18.45 Uhr endlich die Mega-Ferienspiele-Disco mit Playback-Show. Michael sorgte mit seiner Musikmischung für eine unbeschreibliche Stimmung. Nach vielen Vorführungen der Kinder, nach Hotdogs, Nudelsalat und Malzbier legten dann die Betreuer zum Abschluss ihren perfekten Gruppentanz aufs Parkett. Mit dem La-Le-Lu ging die Disco gegen 23.00 Uhr zu Ende. Protest gab es keinen. Alle waren einfach nur müde. Doch bis alle in ihren Schlafsäcken waren und Nachtruhe einkehrte, vergingen nochmals zwei Stunden bei einigen wenigen dauerte es sogar noch länger. Zum Schlafen war es einfach zu heiß.

Um 7.30 Uhr waren aber die ersten Jungs schon wieder da. Doch ausgeschlafen kam an diesem Morgen niemand zum Frühstück. Alles lief etwas langsamer und ruhiger. Nach dem Frühstück und Aufräumen wurde einfach draußen etwas gespielt. Die ursprünglich geplante Schatzsuche wurde kurzfristig gestrichen.

Mit dem Trecker und auf zwei Strohhängern ging es dann am Mittag zu McDonalds nach Kerpen, wo 48 Kinder und 10 Betreuer für lange Schlangen sorgten.

Dass anschließend die Ferienspiele schon wieder zu Ende waren, ließ viele traurig werden. Viel zu gern hätten Kinder und Betreuer wie auch sonst jeden Morgen und jeden Abend im Kreis noch eine Runde "Laurentia" gesungen. Doch nach einem kurzen Rückblick hieß es, Abschied nehmen. Und genau in diesem Moment begann es auch draußen kräftig zu regnen.

Die tollen Ferienspiele und das tolle Wetter waren vorbei. Doch für die Betreuer noch nicht ganz. Sie freuten sich zunächst über ein gefülltes Sparschwein der Eltern und über eine Eissplittertorte. Anschließend wurden noch zwei Stunden aufgeräumt und am Samstagmorgen sah man im Kunibertus-Haus kaum noch etwas von der Unterwasserwelt.

Nun beginnt für viele, die noch nicht zu alt sind, schon wieder die Vorfreude auf die Ferienspiele im Sommer 2007, die erneut in der 4. und 5. Ferienwoche stattfinden, vom 16. bis zum 27. Juli.2007.

Eine Auswahl aus über 1.000 Schnappschüssen gibt einen kleinen Einblick in die Blatzheimer Ferienspiele 2006.

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