Die Blaskapelle

Wie bereits erwähnt, sind die Knollebuure unbewaffnet. Wobei das manche anders sehen und dies in Verbindung mit der Gründung der Blaskapelle bringen.

Wenn man in die Geschichte blickt, war der Musikzug die übliche Begleitung der Infanterie, um einerseits das Tempo vorzugeben, um andererseits aber auch den Gegner zu verschrecken und mit lautem Getöse in die Flucht zu treiben.

Dies war sicher nicht der Beweggrund von Lothar Burkhardt, 1988 die Blaskapelle zu gründen. Allenfalls wollte er zu später Stunde auf dem Heimweg vielleicht ein paar Geister vertreiben.

Heute würde ohne die zünftige Blasmusik im Ort etwas fehlen. Kein Festzug, keine Feier ohne unser bewährtes Tambourcorps Edelweiß und ohne die Blaskapelle der Knollebuure. Selbst der Fronleichnams- und Allerheiligenprozession verleiht die Blaskapelle ein gewisses Etwas, natürlich mit einem leicht anderen Lieder-Repertoire. Es gab aber auch noch andere besondere Einsätze.

Der leider viel zu früh verstorbene Ludwig Pesch rief bei Lothar an und bat: "Könde ens e Ständche spelle komme." Na klar. Man ging von einer Geburtstagsfeier aus. Aber nein, Ludwig Pesch hatte ein neues Pferd und dessen musikalisches Empfinden musste getestet werden, schließlich sollte das Pferd erstmals mit Kutsche beim Schützenzug artig mitgehen und nicht durchgehen. Das Pferd war mit der Musik einverstanden und kutschierte zum Dank die Blaskapelle im Planwagen nach Hause.

Mit der Gründung der Blaskapelle wurde der Satzungszweck des Vereins bereits nach wenigen Jahren im vollsten Umfang erfüllt: Dort heißt es: "Der Verein hat den Zweck, den Karneval und das kulturelle Brauchtum zu pflegen und zu erhalten, die karnevalistische Betätigung seiner Mitglieder zu fördern, Kinder und Jugendliche an den Karneval heranzuführen und sie in Gesang, Musik und Tanz auszubilden."

Nun ja, einen offiziellen Knollebuure-Chor kenne ich zwar nicht, aber ich gehe in diesem Fall davon aus, dass der Satzungszweck bereits erfüllt ist, wenn in gemütlichen Runden zu fortgeschrittener Stunde oder bei den zahlreichen Ausflügen kräftig gesungen wird. Und dazu gibt es reichlich Anlass.